ADFC Hessen: Nachrichten

24.2.2016

Verkehrsministerium kündigt finanzielle Unterstützung an

Radschnellweg: ADFC Hessen begrüßt Landesförderung

Das hessische Verkehrsministerium hat angekündigt, die Investitionen für den Bau des Radschnellwegs zwischen Frankfurt am Main und Darmstadt finanziell zu unterstützen. Die Höhe der Zuwendungen soll laut Ministerium über den Regelfördersatz hinausgehen. Der ADFC Hessen begrüßt diese Entscheidung: "Eine massive finanzielle Beteiligung durch das Land ist sehr wichtig, um diesen Radschnellweg überhaupt realisieren zu können. Denn es ist klar, dass die Baukosten nicht allein von Kommunen und Landkreisen gestemmt werden können", würdigt Stefan Janke, Vorsitzender des ADFC Hessen, die Initiative von Verkehrsminister Tarek Al-Wazir.

Trassenführung Radschnellweg Frankfurt-DarmstadtRadschnellweg Frankfurt-Darmstadt - die beiden Varianten der künftigen Trassenführung

Die mögliche Fördersumme wird in der Pressemitteilung des Ministeriums nicht genau beziffert. Es ist von einer "deutlich siebenstelligen Summe" die Rede - somit von einem Betrag im Millionen-Euro-Bereich. Mit der Realisierung des Radschnellweges (das Ministerium spricht von der "Rad-Direktverbindung") Frankfurt-Darmstadt kann es nach Ansicht des ADFC Hessen nur dann zügig vorangehen, wenn die Verteilung der Kosten rasch geklärt ist und die Belastungen der beteiligten Partner dabei fair geregelt sind. Landesvorsitzender Janke. "Nur mit einem spürbaren Einsatz von Landesmitteln kann verhindert werden, dass die Pendler noch zehn Jahre auf den Radschnellweg warten müssen. Wir wollen, dass er deutlich früher fertig wird!" Wie sich die Finanzierungsfragen um den Radschnellweg weiter entwickeln, werde der ADFC Hessen aufmerksam und aktiv verfolgen, betonte Janke.

Der ADFC Hessen hat dem Verkehrsministerium über das Instrument von Fördermaßnahmen hinaus eine weitere Lösung vorgeschlagen, wie sich Radschnellwege in Hessen schneller realisieren lassen könnten: Nach Ansicht des ADFC sollte die Baulast für Abschnitte des Radschnellweges, die sich außerhalb von Ortschaften befinden, nicht von Kommunen und Landkreisen, sondern vom Land Hessen getragen werden. In Nordrhein-Westfalen existiert eine entsprechende Regelung bereits. Die Vorteile erstrecken sich nicht bloß auf die somit geregelte Finanzierung. Auch die sonstigen Instrumente des Straßengesetzes wie Planfeststellung oder Plangenehmigung bis hin zur Enteignung könnten so zur Anwendung kommen.

Die Baulast für die innerörtlichen Radschnellwege soll dagegen bei den Städten und Gemeinden verbleiben. Das Land könnte damit ein starkes Signal für den Radschnellwegebau in Hessen senden, die wünschenswerte Gleichrangigkeit zwischen Straßen für den Autoverkehr und Radwegen herstellen sowie die Rahmenbedingungen für Planung, Bau und Finanzierung von Radschnellwegen wesentlich verbessern.


Hintergrund: Warum wir Radschnellwege in Hessen brauchen

Radschnellwege helfen, Verkehr vom Auto aufs Rad zu verlagern. Sie dienen damit unmittelbar dem Klimaschutz. Wir kennen sie vor allem aus Dänemark und den Niederlanden. In Deutschland ist Nordrhein-Westfalen Vorreiter: 2014 wurde in Wuppertal ein 23 Kilometer langer Radschnellweg eröffnet. Derzeit entsteht im Ruhrgebiet der rund 100 Kilometer lange RS1.

In Hessen sind neben dem in Planung befindlichen Radschnellweg Darmstadt-Frankfurt zwei weitere Verbindungen im Gespräch: Von Hanau nach Frankfurt und von der Frankfurter City zum Flughafen-Stadtteil Gateway Gardens. Alle drei Projekte werden vom Regionalverband FrankfurtRheinMain bearbeitet.

Auf Radschnellwegen ist ein höheres Durchschnittstempo möglich, aber es gibt keine Mindestgeschwindigkeit: Auch langsamere Radler dürfen hier fahren. Weitere Faktoren für die Verkürzung der Reisezeit sind der Vorrang vor Nebenstraßen, kürzere Wartezeiten und "Grüne Wellen" an Ampeln sowie der Bau von Unter- oder Überführungen an Kreuzungen. Radschnellwege sollen in der Regel vier Meter breit sein, haben einen glatten Belag aus Asphalt oder Beton und werden getrennt vom Fußgängerverkehr geführt. Sie stellen höhere Anforderungen an ihre Unterhaltung als herkömmliche Radwege: Hierzu zählt die Kontrolle und Reinigung der Wege sowie ein Winterdienst. Innerhalb der Ortschaften ist eine Beleuchtung vorzusehen, außerhalb ist sie wünschenswert.


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